Poesie-Atelier

Textproben aus Erster Sommer

Blüte der Erlösung

Der Stoff dieser Jeansjacke
Preußischblau
Befleckt von einer Straßenlaterne
Schmutzgelb

Dennoch kein Flüstern von Trauer
In unsren Herzen
Rau fühlt er sich an
Und doch sanft
In unsrer Umarmung

Jenseits, schon im Garten?
In diesem kadiumroten unschuldigen ersten Trost
Meiner Liebe
In diesem schwarzen warmen ersten Sommer
Meines Lebens
War ich der glücklichste Wanderer des Diesseits

Ach hätte doch die Nacht
Nur uns beide ganz verschluckt
Und selbst in unsren irdischen Träumen ertränkt
Während unsre Wangen aneinanderlagen
Und der Mond silbern in unsren Augen irrte
Zwielichtig betrachtend
Die falsche Welt
Und uns

Daneben

 
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Dort ( in einer anderen Welt ) hätte ich verstanden

Ich hatte einen Traum

Flog so von Dunkelblau zu Blau
Der Raum der Welt er strahlte grün
Und mitten auf der Sternenau
War Staub des Kosmos nicht verliehn

Schwebte tiefer Flügel für Drachen
Durchdrang die schwarze Barriere
Und kadiumrote Wellen brachen
Die Galaxie war meine Lehre

Betrat die goldne Hemisphäre
Der Planet entstand am Formenrand
Ob ein Wandrer hier verkehre
Streif mit der Hand durch warmen Sand

Erfuhr die Düfte von Kristallen
Die Erde atmet Steine gelb
Unscheinbar in ihrem Fallen
Blieb jeder Fels eigens derselb

Sprach dann zu Formen wohlbekannt
Ihr Lächeln den Wiesen entsprang
Hätte Sie gerne beim Namen genannt
Da Sehnsucht niemals verklang

Zwang doch den eigenen Geist
Zum Aufbruch zurück ins All
War weit durch das Gute gereist
Verweilen war nicht der Fall

Blickte zurück wehmütig zum Land
Der goldne Planet er verschwand
Gefühl triumphiert über Verstand
Wir plötzlich im Fremdengewand

Flog so von Dunkelblau zu Blau
Der Raum des Cubus strahlt schnell
Das Blinzeln der Augen schmeckt rau
Die Sonne des Neuen ward hell

Ich hatte ein Erwachen

 
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